Im Herzen von Anghiari
Das Erste, was dir bei der Ankunft in Anghiari auffällt, ist die schnurgerade Straße Ruga di San Martino – ganze 8 km lang. Doch sobald du die mächtigen Mauern des Ortes durchschreitest, wirst du von seinem Charme gepackt: kleine Gassen, die Piazza del Mercatale und die imposanten Tabakfelder mit Kentucky-Blättern, aus denen die toskanischen Zigarren gemacht werden. Schau im Museum der Schlacht und von Anghiari vorbei oder im staatlichen Museum von Palazzo Taglieschi: Dort findest du Werke aus dem 15. und 16. Jahrhundert, alte Waffen, eine Orgel von 1530 und eine Holzskulptur der Madonna mit Kind von Jacopo della Quercia. Und wenn du Lust auf Natur hast, wander zu den Monti Rognosi und durch den Naturpark Monti Rognosi und das Tal des Sovara.
Borgo di Anghiari
Sansepolcro, wie in einem Gemälde von Piero della Francesca
Sansepolcro ist der Hauptort des Valtiberina-Tals und bekannt für die Werke von Piero della Francesca. Wenn du durch das Zentrum schlenderst – umgeben von der Medici-Festung und gesäumt von eleganten Palästen und Kirchen – fühlst du dich wie mitten in einem seiner Gemälde. Und tatsächlich erkennst du hier viele der Orte aus seinen Kunstwerken. Ein Muss: das Museo Civico, das dank der Werke des Renaissance-Meisters zu den bedeutendsten der Region zählt – darunter der 15 Jahre lang entstandene Polyptychon der Madonna della Misericordia und das Wandgemälde Auferstehung, in dem der Künstler sich selbst als Soldat porträtiert hat. Nur eine Minute entfernt liegt die Kathedrale San Giovanni Evangelista: In der linken Kapelle findest du das Volto Santo, ein karolingisches Holzkruzifix mit einem Ausdruck voller friedlicher Stärke.
Gönn dir auch einen Besuch im Aboca Museum – eine interaktive Reise in die Welt der Kräuter. Von der „Aboca Experience“ über botanische Zeichnungen, die Kräuter-Decke, eine antike Apotheke bis hin zur „Giftzelle“ – super spannend, nicht nur für Kinder. Danach? Ab ins Ristorante Fiorentino, wo schon seit 1807 typisch toskanisch gekocht wird.
In San Quirico d’Orcia, mitten im Wunderland
Wenn das Grün draußen am Autofenster plötzlich intensiver wird, bist du in der Val d’Orcia angekommen – ein UNESCO-Welterbe seit 2004. Zypressen, alte Landsitze und eine Landschaft, wie sie schöner nicht sein könnte: Hier hat der Mensch die Natur nicht verändert, sondern ergänzt. Bevor du durch die Hügel ziehst, schau dir San Quirico d’Orcia an. Schon allein der Horti Leonini, ein italienischer Garten von 1585, ist den Abstecher wert. Beim Spaziergang durchs Dorf entdeckst du auch die prächtige Kollegiatkirche San Quirico e Giulitta aus dem 12. Jahrhundert und die über 1000 Jahre alte Kirche Santa Maria Assunta auf der Via Francigena. Für ein originelles Päuschen: rein ins Vald’O – eine Weinbar mit Büchern, Kunst und lokalen Produkten.
Collegiata dei Santi
Der Wasserplatz von Bagno Vignoni
Ein echtes Highlight der Gegend: Bagno Vignoni, nur wenige Minuten von San Quirico entfernt. Ein Dorf mit Geschichte – hier sprudeln heiße Quellen seit der Zeit der Etrusker. Im Zentrum erwartet dich die Piazza delle Sorgenti, ein riesiges Becken (49 x 29 m), das Wasser statt Pflaster hat. Darin spiegeln sich der Renaissance-Laubengang von Santa Caterina, die Kirche San Giovanni Battista und ein paar Gasthäuser – perfekt für eine Pause mit Aussicht. Wenn du zu Fuß hinuntergehst, wo das Thermalwasser in den Fluss Orcia fließt, kommst du zum Naturpark der Mühlen: vier mittelalterliche Mühlen im Fels, ein antikes römisches Thermalbecken (frei zugänglich!) und das Bistrot Languorino mit leckeren Tellern, Pasta und Grillfleisch.
Bagno Vignoni
Montepulciano – mehr als nur Wein
Montepulciano liegt spektakulär zwischen Valdichiana Senese und Val d’Orcia und ist berühmt für seinen edlen Vino Nobile. Aber dieses Dorf kann noch viel mehr! Durchschreite Porta al Prato und schlendere die Hauptstraße entlang: Neben historischen Weinkellern gibt’s auch prachtvolle Paläste, den Michelozzo-Platz, den Uhrturm, das Rathaus und die Kathedrale Santa Maria Assunta. Nach dem Aufstieg durch die Gassen? Blick mal nach unten: Unter der Stadt liegen sieben historische Weinkeller, in denen seit Jahrhunderten der Vino Nobile reift. Für eine Verkostung: Cantina de Ricci (fast wie eine Kathedrale), Cantina Poliziano (Herzblut der Familie Carletti) oder Cantina Avignonesi (bio und biodynamisch – ein Erlebnis!).
Montepulciano